Lass dich nicht aufhalten
Du bist unsicher, ob du studieren kannst, weil du zum Beispiel mit einer körperlichen Einschränkung lebst oder deine aktuellen Lebensbedingungen bestimmte Einschränkungen mit sich bringen? Andere sagen dir, dass du deshalb nicht studieren kannst? Wenn du studieren möchtest, lass dich nicht aufhalten! An den Hochschulen gibt es viele Unterstützungsangebote. Wir helfen dir gern dabei, sie zu finden.
Wir ermutigen und unterstützen dich, wenn du Fragen zum Studium hast. Denn in unserer Community engagieren sich viele Studierende und Berufstätige, die teils in einer ähnlichen Situation sind wir du oder es waren. Du kannst ein Studium schaffen, auch wenn du z. B. Angehörige pflegst, in einer schwierigen finanziellen Lage steckst oder mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit lebst.
Es gibt viele Gründe, die jemanden vor einem Studium zurück schrecken lassen, obwohl es für sie oder ihn ein starker Wunsch ist. Es gibt jedoch auch viel Unterstützung, z. B. durch Hochschulen, den Studierendenwerken und anderen Beratungsstellen.
Wo bekommst du Unterstützung, wenn du ...
... mit einer chronischen Krankheit oder Behinderung studieren möchtest oder bereits studierst?
Es gibt primär drei Anlaufstellen, die dich bei all deinen Fragen unterstützen. Du erhältst Hilfe bei der Studienberatung, die die verschiedenen Möglichkeiten und Unterstützungsangebote deiner Hochschule sehr gut kennen. Zudem haben mittlerweile viele Hochschulen ein Büro für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten eingerichtet. Dort erhältst du von den MitarbeiterInnen eine umfassende Beratung. Einige Fachschaften unterstützen dich ebenfalls.
Außerdem sind unsere Mentorinnen und Mentoren von ArbeiterKind.de für dich da! In unserem Online-Netzwerk gibt es ein Diskussionsforum, in dem du deine Fragen stellen kannst. Wir haben in diesem Netzwerk auch eine Informationsseite mit rechtlichen Grundlagen für dich eingerichtet, denn es gibt die Möglichkeit bei bestimmten Bedürfnissen einen Nachteilsausgleich zu beantragen, z. B. bei Legasthenie, Dyskalkulie, Rheuma oder Epilepsie.
Auch das Deutsche Studentenwerk (DSW) informiert umfassend über ein Studium mit Bewegungs- und/oder Sinnesbeeinträchtigungen und/oder chronischen Krankheiten.
Themenseite: Studieren mit Behinderung
Nachteilsausgleich: Antragsverfahren und Nachweise
Die Studentin Heike berichtet zudem über ihren Auslandsaufenthalt auf www.work-and-travel.co. Sie benötigt für weite Strecken einen Rollstuhl oder E-Rolli. Das war vielleicht ein Grund, sich mehr Gedanken über den Auslandsaufenthalt zu machen, aber kein Hinderniss. Die Seite "Studieren in Deutschland" hat sich auch eingehender mit dem Thema Fernstudium auseinandergesetzt.
... mit Kind/ern und Familie deinen Hochschul-Alltag meisterst?
Die meisten Hochschulen bieten dir Unterstützung durch ein Familien- oder Gleichstellungsbüro an. Vielerorts ist auch eine hochschulische Kinderbetreuung vorhanden. Zudem gibt es beim Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) Sonderregelungen in Bezug auf Schwangerschaft und Kindererziehung. Du findest extra Seiten im Netz, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, z. B. www.studieren-mit-kind.org.
Auch Luisa von Studieren Plus hat sich u. a. mit den finanziellen Details genau beschäftigt und diese für dich zusammengetragen – vom Mehrbedarf bis zum Elterngeld. Du findest alle Infos mit einem Klick auf Studieren Plus ...
Ein Tipp aus unserer Community: Du kannst dir auch Infos über die Sozialberatung des AStAs (Allgemeiner Studierendenausschuss) holen. Es setzen sich zudem Wohlfahrtsverbände wie die Caritas und die Diakonie mit dem Thema "Studieren mit Kind" auseinander. Einige Studierendenwerke kennen sich ebenfalls aus und verweisen auf ihren Seiten auf Stiftungen, die dich unterstützen könnten, beispielsweise wie in Niederbayern/Oberpfalz.
... neben dem Studium zu Hause jemanden aus deiner Familie betreust?
Wer studiert und zusätzlich jemanden aus seiner Familie im Alltag unterstützt, hat es leider immer noch schwer. Denn da es keine einheitlichen Richtlinien gibt, ist es kompliziert sogenannte Nachteilsausgleiche in Anspruch zu nehmen. Dazu kommt, dass du vielleicht deine Unterstützung für deine Eltern, deine Großeltern, deine/n PartnerIn oder deine Schwiegereltern als selbstverständlich empfindest. Du koordinierst Arzttermine, gehst einkaufen, putzt die Wohnung, bist FahrerIn zur Physiotherapie. Du kümmerst dich und plötzlich ist deine Regelstudienzeit um, aber deine letzten Klausuren sind nicht geschrieben und etliche Hausarbeiten liegen auf deinem Schreibtisch.
Es gibt im ehrenamtlichen Bereich Beratungsangebote und du kannst dich an das Gleichstellungsbüro deiner Hochschule, Stadt oder Gemeinde wenden. Letztlich ist vieles mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden, aber bitte scheu nicht davor zurück. Dass du Verantwortung gegenüber deiner Familie übernimmst ist großartig. Damit sich für Studierende in diesem Bereich etwas bewegt, rede ruhig darüber. Komm in unser Diskussionsforum in unserem Online-Netzwerk und tausche dich mit anderen aus.