Finanzierung deines Aufenthaltes

Mit der finanziellen Frage rund um deinen Auslandsaufenthalt bist du nicht allein. Die damit verbundene Angst kennen wir aus eigener Erfahrung. Nichtsdestotrotz ist ein Semester im Ausland eine wunderbare Investition in deine Zukunft. Und es gibt Möglichkeiten, dass du dir dein Studium im Ausland mit BAföG und Stipendien finanziell ermöglichst. Jedoch bestehen bei Geld- und Stipendiengebern ganz unterschiedliche Voraussetzungen, Vorlaufzeiten und Konditionen. Generell gilt: Sich frühzeitig informieren!


Deutscher Akademischer Austauschdienst

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ermöglicht ein Auslandsstudium mittels Stipendien. Diese sind i. d. R. höher als die Gelder durch das ERASMUS-Programm, dafür liegt auch die Bewerbungshürde etwas höher. Jedoch lohnt sich die Bewerbung insbesondere dann, wenn du ganz gute Noten hast. Die zählen allerdings auch nicht allein, denn dein soziales, politisches oder gesellschaftliches Engagement ist ebenfalls gefragt. Du solltest in deiner Bewerbung schließlich noch begründen, warum du im Ausland studieren möchtest und wie du dein Auslandsstudium in den Gesamtverlauf deines Studiums integrierst.

Die Chance, ein solches Stipendium zu ergattern, stehen bei einer guten Vorbereitung gut. Der DAAD bietet dir also eine finanzielle Absicherung für die Zeit im Ausland. Außerdem bestehen in einzelnen Fachbereichen DAAD-Kooperationen mit guten, renommierten Hochschulen im jeweiligen Land. Die Homepage vermittelt zusätzlich Links zu weiteren Stipendiengebern.


Programm: ERASMUS+

Für ein Auslandssemester in Europa kannst du bei dem Programm ERASMUS+ eine Unterstützung beantragen. AnsprechpartnerInnen für dieses Programm gibt es in den einzelnen Fachbereichen der Hochschulen, im Auslandsamt oder dem International Office. Die dortigen MitarbeiterInnen können dich beraten und helfen dir bei der Bewerbung. Wie beim DAAD bestehen auch bei ERASMUS+ in der Regel Kooperationen zwischen den Fachbereichen deiner Hochschule und ausländischen Universitäten. Die Bewerbungsfrist variiert allerdings von Hochschule zu Hochschule und auch von Fachbereich zu Fachbereich. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig nach Austauschmöglichkeiten zu erkundigen.

Seit dem Jahr 2022 gibt es im Förderprogramm Erasmus+ eine neue Sonderförderung für Erstakademiker:innen: Studierende und Graduierte aus einem nicht-akademischen Elternhaus, die für ein Auslandsstudium oder -praktikum über Erasmus+ gefördert werden, erhalten eine zusätzliche finanzielle Unterstützung von 250 Euro pro Monat, wenn beide Elternteile oder Bezugspersonen über keinen Abschluss einer Hoch- oder Fachhochschule verfügen. Mehr Informationen hierzu erhältst du hier.

Mehr Informationen gibt es: 


Auslands-BAföG

Einen finanziellen Rückhalt für dein Auslandssemester kannst du auch mit BAföG schaffen. Selbst wenn du kein Inlands-BAföG erhältst, kannst du trotzdem Auslands-BAföG berechtigt sein. Unter bestimmten Voraussetzungen ist diese Förderung selbst mit ERASMUS+ kombinierbar. Darüber informiert dich auch die Initiative mystipendium auf ihrem Online-Portal.

Das Auslands-BAföG ist je nach Zielort meist höher als in Deutschland. Die zuständigen Stellen für die Beantragung, die von Land zu Land an unterschiedlichen Standorten sitzen, erfragst du am besten am BAföG-Amt deines Studierendenwerks. Es besteht auch die Möglichkeit, eine Aufstockung auf ein (Teil-)Stipendium zu beantragen. Damit kannst du die Kosten für dein Auslandsstudium decken und einem Semester in Europa oder in Übersee steht nichts mehr im Weg!

Es gibt eine informative Seite vom Deutschen Studierendenwerk zum Thema „Mit Bafög ins Ausland“.


Weitere Stipendien für deinen Auslandsaufenthalt finden

Neben BAföG und der Förderung vom DAAD solltest du auch kleinere oder gezielt fördernde Stipendiengebern in Betracht ziehen. Hier ist etwas Fleißarbeit gefragt:

ArbeiterKind.de-Tipp

Das Bewerbungsprozedere für ein Auslandsstipendium unterscheidet sich je nach Stipendiengeber. Meist jedoch besteht es aus zwei Phasen, in denen du deine Kenntnisse und Fähigkeiten darlegen sollst:

  • Zunächst stellst du dich in einem schriftlichen Bewerbungsantrag vor. Dieser besteht häufig aus einem Antragsformular, deinem Lebenslauf, (mehreren) Gutachten deines/r Prof/s, Zeugnissen und oft auch einem Motivationsschreiben. Der Bewerbungsantrag ist der erste Kontakt mit dem Stipendiengeber und damit deine „Eintrittskarte“ für ein Bewerbungsgespräch – es lohnt sich also, Zeit und Mühe zu investieren!

    Um ein Gutachten kannst du eine/n Professor/in bitten, bei der/dem du eine gute Prüfung abgelegt hast, oder mit der/dem du in gutem Kontakt stehst. ProfessorInnen sind i. d. R. geübt im Verfassen von Gutachten und schreiben auch für dich – auf der Grundlage deines Lebenslaufs und einem persönlichen Gespräch mit dir – ein befürwortendes Empfehlungsschreiben.

    In dem Motivationsschreiben solltest du dann darlegen, warum du im Ausland studieren möchtest, welche Faktoren dich zu der Entscheidung bewogen haben, und was du mit deinem Auslandsaufenthalt erreichen möchtest.

  • Hast du die erste Bewerbungshürde geschafft und wirst du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. In diesem stellst du dich einer Auswahlkommission, die aus ProfessorInnen und MitarbeiterInnen der jeweiligen geldgebenden Einrichtung besteht. Häufig wird nach deinem Lebenslauf, deiner Motivation für dein Studienfach und dem Auslandsaufenthalt gefragt. Darüber hinaus solltest du im Gespräch zeigen, dass du dich bereits mit Politik, Kultur, Gesellschaft und Sprache deines Wunschlandes beschäftigt hast. Auch Fragen zur Allgemeinbildung kommen manchmal vor.

    Die Gespräche mögen auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber keine Sorge! Auch wenn dich die GutachterInnen kritisch befragen, möchten sie insbesondere deine Motivation und die Authentizität deiner schriftlichen Bewerbung überprüfen. Dass du gut und „förderungswürdig“ bist, hast du mit der Einladung zum Bewerbungsgespräch bereits bewiesen!

Wird dir ein Stipendium bewilligt, steht einer wertvollen Zeit im Ausland nichts mehr im Weg!

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