Grips gewinnt

PortraitaufnahmeName: Azad Kour
Alter: 21 Jahre
Stadt: Bremen
Förderprogramm:grips gewinnt“ der Joachim Herz Stiftung

Logo der Joachim Herz Stiftung
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für das Schülerstipendium „grips gewinnt“ zu bewerben?
Ich hatte Freunde, die sich bei „grips gewinnt“ beworben hatten und ich fand die Idee mega cool. Ich mag außerdem im Allgemeinen Workshops und Seminare total gerne und dachte: ‚Warum nicht.‘ Ich hatte auch gute Chancen.
Wie wirst du durch das Stipendium „grips gewinnt“ der Joachim Herz Stiftung gefördert?
Ich werde erst finanziell gefördert, ich bekomme jeden Monat 180 Euro, was ich für Bildung ausgeben darf. Darauf freue ich mich, dass ich davon meine Tanzkurse und ähnliches bezahlen kann. Es gibt außerdem ein Seminarprogramm, an dem ich gerne mehrmals im Jahr teilnehme. Ein schönes Wochenende mit außergewöhnlichen, guten Menschen, die etwas in der Welt verändern wollen. Die Themen sind sehr interessant und entwickeln meine Persönlichkeit etwas mehr. Ich bekomme für jedes Seminar ein Zertifikat, was ich schön in meine Akte packe, denn ich werde sie für die Bewerbungen in der Zukunft verwenden. Ich werde außerdem durch Beratung gefördert, z.B. ich habe letztens angerufen und mich über Stipendien für das Studium beraten lassen. „Grips gewinnt“ ist immer für mich da, wenn ich sie brauche.
Was gefällt dir besonders gut?
Die Seminare sind das Beste am Stipendium. Ein Wochenende wegfahren. Meistens sind die Seminare an schönen Orten, weit weg von der Stadt, wo ich zur Ruhe kommen kann. Man hat ein volles Programm und lernt viel und es wird über viele interessante Themen diskutiert. Man kann morgens früh Sport machen und nachmittags Volleyball spielen und hat immer ein leckeres Essen.
Gibt es auch bestimmte Erwartungen an die Stipendiat:innen?
Man soll gut in der Schule sein, sich in der Freizeit engagieren, respektvoll, nett und offen sein. Die Erwartungen brauchen aber keine Angst erzeugen, denn das Grips-Team und die Betreuer:innen sind super nett und offen. Falls etwas nicht gut laufen sollte, kann man mit ihnen sprechen.
Eines ist wichtig: man muss WOLLEN. Man muss das Stipendium haben wollen und für die Dinge offen sein.
Muss man eine Einserkandidatin bzw. ein Einserkandidat sein, um sich bewerben zu können?
Nein, muss man nicht. Man soll aber sich Mühe geben und lernen wollen. Die Schule macht Spaß und man gibt sein Bestes.
Ab welchem Schuljahr ist eine Bewerbung möglich?
Es ist schon ab der 9. Klasse möglich. Es ist auch möglich, wenn du in den höheren Klassen bist, aber noch mindestens zwei Jahre die Schule besuchen wirst. Zudem darfst du zum Zeitpunkt des geplanten Abiturs in der Regel nicht älter als 21 Jahre sein.
Welche Voraussetzungen sollten künftige Bewerber:innen erfüllen?
Bewerben können sich Schüler:innen ab der 8. Klasse aus Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, die soziale oder finanzielle Hürden überwinden müssen. Zudem …
  • man eine allgemeinbildende Schule in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg besucht und Abitur oder die Fachhochschulreife machen möchte.
  • man momentan mindestens die 8. Klasse besucht (die Förderung beginnt frühestens ab der 9. Klasse).
  • die Bildungschancen durch soziale oder finanzielle Umstände beeinträchtigt sind.
  • man zum Zeitpunkt des Abiturs nicht älter als 21 Jahre alt ist.
Besonders wichtig sind:
  • schulische Leistungen (es ist aber kein bestimmter Notendurchschnitt erforderlich)
  • Motivation und Leistungsbereitschaft
  • schulisches, außerschulisches und soziales Engagement
Wie sieht deiner Meinung nach eine erfolgreiche Bewerbung aus?
Meiner Meinung nach ist eine Bewerbung dann erfolgreich:
  1. Wenn man ehrlich und vom Herzen schreibt, warum man dieses Stipendium haben möchte.
  2. Wenn man alles kurz und knackig argumentiert und auf fast alle Fragen, die auftauchen können, schon in der Bewerbung eingeht.
  3. Wenn man auf alle Voraussetzungen des Stipendiums eingeht und argumentiert, warum man der Beste dafür ist.
  4. Es soll außerdem in der Bewerbung eine Struktur geben.
Wie verlief dein Auswahlverfahren? 
Ich habe mir viel Zeit genommen für die schriftliche Bewerbung, denn ich wollte es gut machen. Man hat etwas mehr als zwei Monate Zeit um sich zu bewerben. Dann habe ich auf eine Antwort gewartet, es hat noch mal ca. zwei Monate gedauert. Ich wurde zu einem Auswahlgespräch eingeladen und es lief eigentlich super gut. Es waren sehr nette Leute, die angenehme Fragen gestellt haben, die ich gut beantworten konnte.
Ein paar Tage nach dem Auswahlgespräch habe ich die Antwort bekommen, dass ich angenommen wurde. Es hat mich sehr gefreut!
Alles lief eigentlich ganz entspannt. Als ich Fragen wegen der Bewerbung hatte, habe ich einfach „grips gewinnt“ angerufen. Sie waren sehr nett und haben alles beantwortet, damit habe ich mich auch wohlgefühlt.
Möchtest du zukünftigen Bewerber:innen oder generell Schüler:innen, deren Eltern nicht studiert haben, noch etwas mit auf den Weg geben?
Traut euch und bewerbt euch. Wenn ihr etwas nicht könnt, sucht euch Hilfe. Es gibt tolle Möglichkeiten da draußen, die auf Menschen wie euch warten. Bewerbt euch bei „grips gewinnt“! Wenn ihr nicht angenommen werdet, dann gibt es andere Möglichkeiten, wo ihr Unterstützung bekommt. Ihr müsst suchen, finden und mutig sein, euch zu bewerben. Egal, was ihr werden wollt, was ihr erreichen wollt, ihr könnt es auch. Alles, was euer Gehirn denken kann, kann euer Wille auch erreichen. 

(Interview: Januar 2021)

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